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Musik 

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Sehnsuchts- und Hirtengesänge und Zukunftsmusik

Für die, welche noch immer um eine Antwort verlegen sein wollen, trotz dieser vielen Seiten Argumente. Das allerletzte Bibelzitat, versprochen! Und noch ein Zitat aus Wagner´s Lohengrin zusammen mit einem Kommentar seines Schöpfers, Richard Wagner. Beide beschreiben das Grundproblem der Beziehung Gott - Mensch, werden jedoch der Wirklichkeit nicht ganz gerecht:

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Lohengrin, der Gralsritter des Wolfram von Eschenbach, sozusagen Bruder des Gralsmythos Parsival, beklagt seine enttäuschte Sehnsucht auf den Brettern, die die Welt bedeuten: Ohn Antwort ist der Ruf verhallt.

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Hat nun Richard Wagner mit seiner Aussage zu diesem Werk recht: Er (Gott) vollzieht sein eigenes Todesurteil, wenn der Glanz seiner göttlichen Erscheinung die Geliebte vernichtet. Ist der Mensch, der nach dem Gott sich sehnt, nicht vernichtet?

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Dem setzen wir entgegen das Leitmotiv der gesamten Schöpfung, die man auch als ein durchkomponiertes Musikdrama lesen bzw. hören kann: Die Sehnsucht aller Geschöpfe und aller unbelebten Natur, diese Sehnsucht ist das Echo der Sehnsucht des Vaters. Die Sehnsucht der Schöpfung ist wie eine „eingebaute“ Sehnsucht, eine Automatik besonderer Art. Der Herzenswunsch eines jeden Vaters, sein Kind nach der Geburt in seine Arme schließen zu dürfen. Diese Sehnsucht wird in Psalm 19 ausgedrückt: Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der anderen kund, ohne Worte und ohne reden, unhörbar bleibt ihre Stimme. Die Sehnsuchts-Gesänge der Schöpfung vereinen lesbare musikalische Motive in strahlendem Dur bis hin zu Tod-traurigem Moll, die so entstellt sein können, dass sie nicht mehr zu entziffern erscheinen.

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Die fröhlichen Gesänge tragen uns an manchen Tagen hinauf zu den Sternen. Fast wie ein komplettes Kontrastprogramm zu den am Horizont der Zeit aufziehenden schwärzesten Gewitterwolken, die je über Deutschland und die halbe Welt gefegt sind, beginnt der Kehrreim eines Marschliedes mit den Worten: Ein Freund, ein guter Freund, Das ist das Schönste was es gibt auf der Welt. Ein Freund bleibt immer Freund, Und wenn die ganze Welt zusammenfällt. Komponiert 1930 für die Tonfilm-Operette „Die Drei von der Tankstelle“, gesungen im Film u.a. von Heinz Rühmann. Und wen würde Frank Sinatra´s Song “Let´s fly with me” nicht mitreißen? Fly away into a flying honeymoon. Oder die sehnsüchtige Melancholie seiner “Moonlight Serenade”: I stand and I wait for the touch of your hand, your eyes are like stars. Das Lied Lilly Marleen, das 1939 durch Lale Andersen zum ersten Millionenseller und zum deutschen und internationalen klassischen Soldatenlied wurde, thematisiert das Leid eines durch den Krieg getrennten Paares:

 

Vor der Kaserne bei dem großen Tor
Stand eine Laterne und steht sie noch davor
So wollen wir uns da wieder seh´n
Bei der Laterne wollen wir steh´n
Wie einst, Lili Marleen.

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Unsere beiden Schatten sah’n wie einer aus
Daß wir so lieb uns hatten, daß sah man gleich daraus
Und alle Leute soll’n es seh’n
Wenn wir bei der Laterne steh’n
Wie einst, Lili Marleen.

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Schon rief der Posten, sie blasen Zapfenstreich
Es kann drei Tage kosten, Kamerad, ich komm ja gleich
Da sagten wir auf Wiedersehen
Wie gerne wollt ich mit dir geh’n
Mit dir, Lili Marleen

 

Zeitlose Texte und Melodien, tragen unsere Sehnsucht hinaus in den Äther, von den wunderschön traurigen Klängen zu Schindlers Liste bis zur Nationalhymne Israels, der Hatikva, zu Deutsch „Die Hoffnung“. Von Cinema Paradiso bis zur Aufforderung: Spiel mir das Lied vom Tod. Die gesamte Bandbreite des menschlichen Lebens ist abgedeckt in der Instrumentalmusik und den Liedern dieser Welt, die universelle Sprache, die alle Sprachbarrieren und Grenzen vielerlei Art überwindet. Eine  Sprache des Herzens. Dabei fast vergessen die Hirtengesänge Arabiens, selbst im größten Land dieser ehemaligen Wüstenwelt, wo jede Art von Musizieren bis vor kurzem noch unerwünscht war.

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Doch auch das ist Realität: Die Trommelwirbel des Krieges, etwa im Epos Lawrence of Arabia, bis hin zu den entsetzlichen kakophonen Missklängen wirklicher Tragödien, dem schrillen Pfeifen fallender und einschlagender Bomben und Raketen, gefolgt von nicht nur Herz-zerreißenden Explosionen. Die Auswüchse von Gehirnwäschen mannigfaltigster Art, bei denen die Menschlichkeit auf der Strecke bleiben muss, geopfert auf dem Altar eines pervertierten Welt- oder Gottesbildes. Selbst wenn unter dem lauten Getöse des Krieges der zu Brutalität aufgestachelte Mensch nicht mehr fähig ist, der Stimme der Vernunft Gehör zu verschaffen, der Vater vernimmt auch den versteinerten, stummen Schrei, wenn alle Worte versiegt sind und man völlig am Ende ist.

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Und trotzdem, das Pfeifen und Einschlagen der Stalinorgeln in der bitterkalten, finstersten Nacht der Schützengräben von Stalingrad hat nicht gesiegt über die Sehnsucht nach Frieden, nach einem großen Herzen, nicht aus Stahl, sondern aus Fleisch und Blut. Allein die Nachricht von der einfachen Kohlezeichnung der „Madonna von Stalingrad“, verbreitet wie ein Lauffeuer in der Tod-geweihten Finsternis Schützengraben Weihnachten 1942, gibt den Soldaten wieder einen Funken Hoffnung. Und wie manch einer der Überlebenden berichtet, sehen sie darin den ausschlaggebenden Grund für ihr Überleben in der Weltkriegshölle. Der letzte Strohhalm, an den man sich klammert.

Einer für Alle und Alle für einen

Die Hirtengesänge der Beduinen sind ein wunderbares Bild für die Sehnsuchtsgesänge der Schöpfung. Ein Bild für den Großen Hirten der Menschen. Eine Wahrheit, die sich wiederspiegelt in der Beschreibung der fliehenden Shammar-Beduinen über die Behelfsbrücke von Ramadi hinüber auf die „rettende Insel“  über den Euphrat hinweg: Als sie den Brückenkopf erreichen, hält die Herde an und ein Leib stößt gegen den anderen. Lange Hälse schnellen argwöhnisch vor, erschrockene Augen blicken in die Leere des schnell vorbeifließenden Euphrats und auf die zerbrechliche  Holzbrücke. Von der Spitze der Herde tritt ein  altes, ziemlich von Motten zerfressenes Kamel vorsichtig und langsam auf die Planken der Brücke (die Leitstute). Ein Junge von zwölf oder vierzehn Jahren liegt flach auf dem Bauch längs über den Rücken des Tieres, sein baumwollenes Nachthemd  aufgekrempelt bis  zu den Hüften. Nach zehn Yards auf  der Brücke hält das alte Kamel und schaut nachdenklich auf den schnellen Euphrat, der unter den zerbrechlichen Planken wirbelt und gurgelt. Sogleich lässt der Hirte mit schriller Stimme seinen Ruf erklingen: Way-oh! Way-oh! Way-oh! Hei! Hei! Hei!

 

Die anrempelnde Herde am Brückenkopf verstummt. Ein langer Hals nach dem anderen erhebt sich und der schmale Kopf dreht sich langsam, um zu lauschen. Ja, das ist eine bekannte Stimme! Urplötzlich stürmt die ganze Herde vorwärts, auf diese Stimme, auf die Brücke zu.

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Diese Stimme des Hirten, die uns unser ganzes Leben hindurch begleitet, ist nichts anderes als die Sehnsucht des Vaters. Er hat uns seinen Sohn geschickt, damit er wie ein Zwilling im Mutterleib unser Leben teilt. Damit er für uns den Mutterschoß durchbricht, damit wir mit ihm schließlich über den Jordan queren können, hin zum Vaterhaus im Himmel. Jesus selbst spricht auch vom Tröster, vom  Heiligen Geist, den er uns zurück lässt (Johannes 14). Der fast ganz verschüttet sein kann durch die Last und das Elend und die Hoffnungslosigkeit unserer eigenen Existenz und dieser Welt.

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Aber am Ende der Tage wird die Stimme des Messias noch einmal laut und vernehmlich über alle Köpfe der Welt hinweg erklingen. Einer für alle! Den Hirtenstab hat er bei Seite gelegt, mit dessen gekrümmten Ende nur ein einzelnes Schaf  einzufangen war. Eine Schimmelstute wird an diesem Jüngsten Tag den großen Akid der Beduinenreiter tragen und von diesem lebendigen über den Himmel galoppierenden Thron hoch oben über dem Staub der Erde wird der erstgeborene Sohn des Vaters seinen Schlachtruf hören lassen: Ich bin Euer Bruder!

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Und als ein Nachfahre Ismaels im Geist wird Jesus mit reicher Beute heim ziehen. Denn wenn wir alle ihn sehen, wie er ist, werden wir uns ihm von ganzen Herzen anschließen und ihm folgen! Alle für einen! Zum Auf-Galopp unter den Klängen der Auferstehungs-Symphonie der ganzen Schöpfung ins Ewige Leben mit unserem Vater!

Die allerletzte Frage

Ob diese Geschichte aus Tausend und einer Morgendämmerung nur Illusion, d.h. Bild oder Abbild unserer Fantasie ist, oder ob sie einmal Realität werden wird, ist ohne wirkliche Bedeutung. Sie hat ihren Zweck schon erfüllt, uns die Schönheit dieses Tages des Herrn, des Jüngsten Tages, vor Augen zu malen. Welch starke Geburtswehen davor die Welt erschüttern werden, können wir nur erahnen. Mehr als das, was bereits heute die Menschheit plagt, müsste unserer Meinung nicht sein. Vielleicht liegt es ja vor allem in der Verantwortung der Menschen selbst, wie viel Geburtswehen wir durchstehen müssen. Doch entscheidend ist: Der Marschbefehl ist ergangen. Es fehlt nur noch das letzte Signal zum Aufbruch. Bis dahin sind wir motiviert, die nötigen Hochzeitsvorbereitungen zu treffen in adventlicher Vorfreude auf den Tag des offenen Himmels! Mit allen unseren Brüdern und Schwestern, vereint in dem Wissen: Jesus ist als unser unsichtbarer Zwillingsbruder mit uns allen.

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